Denk- und Produktionsort
Die Bedeutung von Radical self-care für Aktivisti - gemeinsame Diskussion – Flavia

[click for english version] Was bedeutet radikale Selbstfürsorge? Ist es möglich, sie als eine Reihe politischer Praktiken (neu) zu definieren, die sich der kommerziellen und individualistischen Logik der kapitalistischen Gesellschaft entziehen und gemeinsam geteilt und reflektiert werden, um das körperliche, geistige und emotionale Wohlbefinden von uns selbst und den Gemeinschaften, denen wir angehören wollen, zu fördern? Ist es möglich, ein Gleichgewicht zwischen Selbstfürsorge und Aktivismus zu finden, das uns hilft, Prioritäten zu setzen, Zuhören und Achtsamkeit zu entwickeln, unsere Privilegien, unsere Positionierung und die Machtstrukturen, in die wir eingebettet sind, zu reflektieren?

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Was bedeutet radikale Selbstfürsorge? Ist es möglich, sie als eine Reihe politischer Praktiken (neu) zu definieren, die sich der kommerziellen und individualistischen Logik der kapitalistischen Gesellschaft entziehen und gemeinsam geteilt und reflektiert werden, um das körperliche, geistige und emotionale Wohlbefinden von uns selbst und den Gemeinschaften, denen wir angehören wollen, zu fördern? Ist es möglich, ein Gleichgewicht zwischen Selbstfürsorge und Aktivismus zu finden, das uns hilft, Prioritäten zu setzen, Zuhören und Achtsamkeit zu entwickeln, unsere Privilegien, unsere Positionierung und die Machtstrukturen, in die wir eingebettet sind, zu reflektieren? Wie können wir das Prinzip der Selbstfürsorge in unseren Gemeinschaften und auch für uns selbst fördern? Wie lernen wir, unsere Grenzen und Bedürfnisse zu erkennen, zu akzeptieren, zu respektieren und mitzuteilen, wenn wir uns bemühen, uns selbst und die Welt, in der wir leben, zu verändern? Warum sind so viele Aktivisten von Burnout betroffen und wie können wir es gemeinsam vermeiden?
Diese und viele andere Fragen (und im Moment noch wenige Antworten) ergeben sich aus dem Austausch und den vielen Gesprächen mit (nicht nur) antirassistischen Aktivisti in Berlin und insbesondere innerhalb des Schlafplatzorga-Kollektivs und der Kiezkantine-Community. Ich hoffe, dass sie den Anstoß zu einer gemeinsamen Reflexion in dieser Woche geben können, die der Fürsorge / Care, Interdependenz, Consent sowie radical softness als politische und transformative Kräfte gewidmet ist.
Denn wie Angela Davis sagt: "Jeder, der die Welt verändern will, muss auch lernen, für sich selbst zu sorgen", und erinnert damit an die entscheidende Rolle, die die Selbstfürsorge im Aktivismus spielen sollte. Oder mit den Worten von Audre Lorde, die, ausgehend von ihrem persönlichen Kampf gegen den Krebs, aber zutiefst verbunden mit den täglichen Kämpfen von Minderheiten und marginalisierten Gemeinschaften auf der ganzen Welt, in ihrer Essaysammlung "A Burst of Light" die extreme Bedeutung der Selbstfürsorge unterstreicht: "Sich um sich selbst zu kümmern, ist keine Nachsicht mit sich selbst, es ist Selbsterhaltung, und das ist ein Akt der politischen Kriegsführung.“

What does radical self-care mean? Is it possible to (re)define it as a set of political practices that escape the commercial and invidualist logic of capitalist society and are collectively shared and reflected upon to promote the physical, mental and emotional wellbeing of ourselves and the communities we choose to belong to? Is it possible to find a balance between self-care and activism that helps us set priorities, develop listening and mindfulness, reflect on our privilege, positioning and the power structures in which we are embedded? How can we promote the principle of self-care in our communities and also for ourselves? How do we learn to recognise, accept, respect and communicate our boundaries and needs as we strive to change ourselves and the world we live in? Why are so many activists affected by burnout and how can we avoid it together?
These and many other questions (and for now, few answers) arise from the exchange and many conversations with (not only) anti-racist activists in Berlin and especially within the Schlafplatzorga collective and the Kiezkantine community. I hope that they can provide the input for a collective reflection in this week dedicated to caring / care, interdependence, consent as well as radical softness as political and transformative forces.
For as Angela Davis says, "Anyone who wants to change the world must also learn to care for themselves", reminding us of the crucial role that self-care should play in activism. Or in the words of Audre Lorde, who, drawing on her personal battle with cancer but deeply connected to the daily struggles of minorities and marginalised communities around the world, highlights the extreme importance of self-care in her collection of essays "A Burst of Light": "Taking care of yourself is not indulging yourself, it is self-preservation, and that is an act of political warfare."

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