Das Rechercheprojekt WIR FAL_LEN widmet sich den Leerstellen, Lücken und Fallstricken in der hegemonialen Erzählung der deutschen Wiedervereinigung. An der Schnittstelle von Partizipation, (Feld)Recherche und künstlerischer Produktion erforschen Christian Limber und Victoria Schulz gender- und generationsspezifisch (p)ostdeutsche Arbeiter*innenidentitäten und schaffen einen Raum des Empowerments.
Victoria Schulz arbeitet als Schauspielerin, Regisseurin und Autorin. Zur Zeit arbeitet sie an dem performativen Text “Wenn sie fallen, fallen sie weich”(AT), in welchem sie Mutterschaft und weibliche Rollenbilder im Kontext der DDR und (Post-)Wende-Zeit im Arbeiter*innenmilieu erforscht.
Christian Limber arbeitet als freischaffender Künstler an der Schnittstelle von Film, Bildender Kunst und Kunstvermittlung. Seine aktuelle künstlerische Forschungsarbeit “Was wenn die Wände auseinanderfallen”, die als experimenteller autofiktionaler Dokumentarfilm geplant ist, beschäftigt sich mit den Zusammenhängen von postsozialistischer Sozialisation und Arbeitermännlichkeiten im Kontext von Klassenverhältnissen in der DDR und (Post-)Wende-Zeit.
Ihre Aufenthalte in Libken nutzen die beiden, um sich in kolloquienartigen Settings über Fragen in ihren Forschungen, relevante Literatur und den Umgang mit ihren Materialien auszutauschen. Außerdem finden hier eine Reihe von Erzählcafés statt, um mit Menschen aus und um die Region herum ins Gespräch zu kommen über ihre Erfahrungen mit Arbeit und Leben in der DDR und in der Postwendezeit.
Die Residenzförderung ist finanziert vom Fonds Darstellende Künste aus den Mitteln der Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien und wird in Kooperation mit dem flausen+bundesnetzwerk umgesetzt.