Bereue ich Mutterschaft oder will ich nur das Patriarchat zerschlagen? Ein Jahr nach der Geburt habe ich den starken Wunsch, wieder zu tanzen. Insbesondere, diesen intimen, oft isolierten und gleichwohl verbreiteten Zustand eines jungen Elternteils kreativ zu erforschen. Meine Fragestellung beginnt mit der Suche nach einer nicht-normierten, körperorientierten Tanz-Performance-Praxis, die wohlwollend mit dem postpartum Körper umgeht und Veränderungen, welche dieser Körper durchläuft, bejaht. Mit junger Elternschaft sowie dem postpartum Körper einhergehendes Chaos, Scheitern und Scham möchte ich lust- und humorvoll hinterfragen, neu erzählen und zelebrieren.
Zoe Goldstein ist eine in Berlin lebende Tänzerin/Performerin. Sie erwarb einen BA in Sozialanthropologie, bevor sie einen MA in Medizinischer Anthropologie absolvierte. Insbesondere durch den Fokus der Medizinischen Anthropologie auf Gesundheit/Krankheit und Verkörperung wurde ihre Aufmerksamkeit erstmals auf den Körper als Ort der Forschung gelenkt. Ihre Performance-/ Tanzpraxis ist geprägt von Physical Theater, Butoh, Body Weather, Contemporary und Improvisation. In jüngster Zeit und insbesondere durch die Erfahrung von Schwangerschaft und Geburt hat sie ein wachsendes Interesse an somatischen Bewegungspraktiken gefunden. Als Tänzerin/Performerin hat Zoe sowohl Solostücke geschaffen, als auch in Kollaborationen gearbeitet. Sie ist außerdem Gründungsmitglied des GᾹZ Collective, einem Performance-Trio, das Themen wie Weiblichkeit, den weiblichen Blick und das Groteske durch die Linse von Horrorfilmen erforscht.
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Foto: Paul Berberich