Lilli Braunisch (*1985) ist Soziologin an der Schnittstelle zwischen Politik, Kunst und Stadt und lebt in Berlin.
Wie kommt es, dass wir unsere Wirklichkeit als manifeste Welt und Orientierung wahrnehmen? Wodurch ändern sich darin gewachsene Ideologien und Ideen, die uns im Deuten der Welt zugrunde liegen? Oder wodurch bleiben sie bestehen? Diesen Fragen gehe ich am Beispiel des Innovationsbegriffs im Deutschen Bundestag nach. Gerade für die Politik mit ihrem herrschaftlichen Einfluss auf sämtliche Gesellschaftsbereiche ist dies eine wesentliche Frage: Wie etwa wird Innovation als etablierter Hypebegriff der Politik diskursiv konstituiert? Und wodurch wird das Konzept soweit durchgesetzt, dass die darin verankerten wirtschaftlichen Maxime in zahlreiche Gesellschaftsbereiche übertragen werden? Libken hat mir den Raum gegeben, diesen Fragen weiter nachzugehen.
Foto: Richard Rocholl