Wildkräuter sind anpassungsfähig und widerstandsfähig. Sie wachsen in Hülle und Fülle und sind oft köstliche Nährstofflieferanten. Ihre Widerstandsfähigkeit ist erstaunlich - sie passen sich an und überleben ohne menschliches Zutun. Ja sie gedeihen sogar, obwohl viele Menschen versuchen sie loszuwerden. Ein Kraut also, das für die Zukunft gerüstet ist. „Unkraut“ wird gemeinhin als etwas angesehen, das man am besten loswird, ausrottet, bekämpft. Historisch gesehen wurde "Unkraut" als Metapher verwendet, um bestimmte Menschengruppen als unmenschlich zu charakterisieren. Was als „Unkraut" und was als Nutzpflanze bezeichnet wird, ist Gegenstand von Kategorien, die von politischen und wissenschaftlichen Interessen geprägt sind.
Kollektiver Forschungsaufenthalt für Künstler*innen, Schriftsteller*innen, Forscher*innen, die sich mit dem Thema Wildkräuter oder mit anderen Pflanzen, Pilzen, Lebewesen beschäftigen
16. - 22. Mai 2023
Denk- und Produktionsort Libken
Ort Böckenberg 15-17
17268 GerswaldeÜbernachtungskosten übernimmt hooops, Teilnehmende tragen die eigenen Reisekosten und legen für die kollektive Verpflegung zusammen
Was genau bedeutet „Unkraut“? Verkörpern Unkräuter Widerstand? Wie können wir mit Wildkräutern in Kontakt treten, uns mit „Unkraut“ assimilieren, von „Unkraut“ lernen, „Unkraut“ inkorporieren, „Unkraut“ werden?
Diesen Fragen wollen wir während unseres Forschungsaufenthaltes in Libken, auf dem Lande nahe Berlin, gemeinsam nachgehen. Eines unserer Ziele ist es, neue Geschichten über Verwandtschaft zu und Zusammenarbeit mit „Unkraut“ zu erzählen. So schaffen wir gemeinsam mögliche Welten und Zukunftsszenarien rund um die Themen Ökologie, Fantasie und Widerstand gegen den patriarchalischen, kolonialen und kapitalistischen Komplex.
Als Mitforscherinnen suchen wir Leute, die bereits an diesen Themen arbeiten. hooops plant die Veröffentlichung der zweiten Ausgabe des Magazins Plant Magic und hofft, darin Texte, Bilder, Kunstwerke, etc. die während des Aufenthalts entstehen, zu veröffentlichen. Die Residenz verfolgt einen kollektiven Ansatz und verbindet unabhängige Arbeit mit Austausch in der Gruppe. Unsere Mahlzeiten organisieren wir kollektiv, was bedeutet, dass jeder von uns im Zweierteam eine Mahlzeit kochen wird.
Bewerbung
Bitte sende uns auf Englisch oder Deutsch:
- eine kurze Biographie (kann soziale Medien, frühere Veröffentlichungen, Kunstwerke oder Ausstellungen beinhalten). Maximal 2 A4-Seiten
- eine Beschreibung des geplanten Forschungsprojekts während der Weeds Residency. Max. 1 A4-Seite
Bewerbungschluß ist der 16. April. Schreib uns an: info@hooops.de (Betreff: "weeds residency application").
Die Teilnehmer*innen werden wir bis zum 23. April benachrichtigen.
Residenz
Bitte bewirb Dich nur, wenn Du während des gesamten Zeitraums vom 16. - 22. Mai bleiben kannst. Wir werden zehn Personen einladen, Teil eines kollaborativen Forschungsteams zu werden. Die Weeds Residency ist ein offenes Format, das von der Gruppe gestaltet wird. Die Teilnehmer*innen können (müssen aber nicht) selbst organisierte Workshops für die Gruppe anbieten. Wir werden uns täglich in einem offenen Kolloquium treffen, um uns über unsere Forschung auszutauschen.
Was wir bieten
- hooops übernimmt die Kosten für die Unterkunft für eine Woche (6 Nächte) in Wohngemeinschaften (gemeinsame Schlafzimmer)
- Zugang zu einem gemeinsamen Atelier und einem großen Garten
- ein gemeinsamer Aufenthalt und Austausch mit anderen Künstler*innen
- die Möglichkeit, mit Eurem Projekt in unserer nächsten Plant Magic-Publikation vertreten zu sein
Aufgrund begrenzter finanzieller Ressourcen können wir die Reisekosten nach Libken und die Kosten für die gemeinsame Verpflegung nicht übernehmen. Bitte kontaktiere uns, wenn Du dich aus diesem Grund nicht anmelden kannst. Wir werden versuchen, gemeinsam eine Lösung zu finden.
Über Libken
Der Denk- und Produktionsort Libken bietet Raum für Arbeits- und Forschungsprozesse. Er befindet sich in der Uckermark nord-östlich von Berlin mit Blick auf Felder und Wälder. Betrieben wird Libken von einem Team, das zum Teil vor Ort lebt und arbeitet. Wir teilen uns das große Gebäude mit anderen Gruppen und Residenzkünstler*innen und haben Zugang zu einer Gemeinschaftsküche, einer Bibliothek und einem Garten mit z.T. überdachten Arbeitsbereichen.
