Denk- und Produktionsort
Labor – für gelungene Abhängigkeiten

Das Labor für gelungene Abhängigkeiten widmet sich in einem kollektiven Prozess Fragen und Praktiken rund um Fürsorge / Care, Interdependenz, Consent sowie radical softness und erkundet ihre politischen wie transformativen Potentiale.

Welches Potential liegt in unseren Beziehungen, wenn wir Care als kollektiven Vektor für radikale Veränderung und politische Emanzipation verstehen und zelebrieren?

Wie können unsere Verletzlichkeiten zu entscheidenden Faktoren bei der Gestaltung unseres Widerstands und unserer Beziehungen werden?

Welche Rolle spielen auch die räumlichen und geographischen Umstände, in denen wir uns befinden, bei der Frage, wie wir aus normativen Konzepten der Lebensführung ausbrechen können? Welche Potentiale birgt der ländliche Raum, welche der Urbane?

Cheerful Weaves - Labor für gelungene Abhängigkeiten versteht sich als offener Raum und selbstorganisierter Prozess, in dem für die Dauer von einer Woche die Reflexion und das Experimentieren mit kollektiven Praktiken der Fürsorge im Mittelpunkt steht.
Wir wollen in einem kollektiven Akt die Aufmerksamkeit auf Ansätze, Praxen und Politiken lenken, die reproduktive und emotionale Arbeit in unseren Beziehungen mitdenken, und uns darüber hinaus in die Lage versetzen, konsensuelle verbindliche Lebensformen in kritischer Distanz zur bürgerlich-kapitalistischen Matrix und ihren Versprechen zu entwickeln. Die Frage, die sich uns also stellt, ist: Wie können und wollen wir uns aufeinander beziehen?

Wir werden im ehemals von LPG Arbeiter:innen bewohnten und heute kollektiv betriebenen Denk- und Produktionsort Libken zusammen kommen, um mit gemeinsamer Neugier Konzepten und Ansätzen, die im Kontext dieser Fragen Wege und Handlungsfelder aufzeigen, nachzugehen. Dabei wollen wir gegenseitige Abhängigkeiten und fürsorgliche Interdependenzen erforschen und zelebrieren. Wir wollen uns fragen und untersuchen, wie gelungene Abhängigkeiten, wenn sie einmal explizit und einvernehmlich gewählt wurden, dazu beitragen können, uns als Menschen, Gemeinschaften, Freund*innen, Liebende und Kin zu empowern.

Wir glauben an die Kraft der Fürsorge als radikale Allianz für Solidarität, die es uns ermöglichen kann, uns gegenseitig in Bezug auf Privilegien, Macht und ökonomische wie soziale Positionen innerhalb der Gesellschaft wahrzunehmen. Damit geht einher, vorherrschende Narrative über das Private, das Öffentliche und das Politische zu hinterfragen und zu dekonstruieren und durch neue mutige und emotional tragfähige Erzählungen zu ersetzen.

Prozess und Programm

Der Inhalt der Woche wird aus der Summe dessen bestehen, was wir alle mitbringen. Das kann alles sein, von Diskussionen und Fragen über somatische und theoretische Praktiken bis hin zu auditiven, visuellen und darstellenden Beiträgen, die gemeinsam verhandelt werden können. Unser Ziel ist es, einen Raum zwischen Theorie und aktivistischem Diskurs sowie zwischen gemeinsamen Vergnügen und Ruhe zu schaffen.

In Kontext dieser Überlegungen streben wir einen horizontalen und sicheren Raum an, in dem wir teilen, besprechen und erproben, aber auch verlernen und scheitern können. Dabei können wir uns einem Autonomieverständnis öffnen, das sich anstelle universeller Unabhängigkeit an der Verwirklichung selbstbestimmter Abhängigkeiten orientiert.



Solidarischer Beitrag

Finanzieren können wir die Cheerful Weaves zu einem Teil über Fördergelder, den noch offenen Betrag möchten wir gerne durch Beiträge der Teilnehmenden, abdecken. Als Richtwert schlagen wir hier zwei Beträge vor, die die Übernachtungen und die Verpflegung für die Woche abdeckt.

reduzierter Beitrag: 135,- pro Person für den gesamten Zeitraum

voller Beitrag: 210,- pro Person für den gesamten Zeitraum

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