Kollektive Existenzsicherung, strategische & anti-essenzialistische Identitätspolitiken und Macht & informelle Hierarchien in kollektiven Strukturen
Auf der Suche nach solidarischen Praxen gegen die vorherrschende Individualisierung von Existenzsorgen, frage ich mich wie kollektive Formen der Existenzsicherung für uns zu gelungenen Abhängigkeiten werden können. Wie können wir uns so aufeinander beziehen, dass wir uns im Widerstand gegen die herrschenden kapitalistischen Zwängen stützen und verbinden können? Kann durch kollektive Existenzsicherung auch eine wirkmächtige und praktische Kritik an der bürgerlich-kapitalistischen Ordnung und deren Institutionen Familie, romantische Zweierbeziehung und Staatsbürger*innenschaft entstehen? Welche Möglichkeiten ergeben sich dadurch für queere Lebens- und Beziehungsformen abseits heteronormativer Paarbeziehungen? Und welche Potenziale können Formen kollektiver Existenzsicherung in intersektionalen Bündnissen, in den Personen mit unterschiedlichen sozialen Positionierungen und diversen familiären Hintergründen zusammenkommen, haben? Mehr Gedanken dazu hab ich hier festgehalten.
Diesen Fragen möchte ich im Labor für gelungene Abhängigkeiten weiter nachgehen, zur Diskussion stellen und in praktische Überlegungen überführen. Im Zuge dessen kann gemeinsame (Geld-)Biographiearbeit betrieben und bereits gelebte, wie für uns vorstellbare konkrete Umsetzungsformen diskutiert werden.
Abseits dessen und doch miteinander verbunden steht für mich die Frage, wie wir in der Formulierung anderer Lebensweisen mit identitätspolitischen Ansätzen umgehen und wie diese anti-essenzialistisch und widerständig gegen systemische Aneignungspolitiken positioniert werden können. Wie und in welcher Form das Teil der Woche werden könnte weiß ich noch nicht, aber der Austauschbedarf ist auf jeden Fall da bei mir.
Eine andere Praxis die ich gerne in die Gruppe tragen würde ist meine Arbeit zu und mit Macht & Privilegien in kollektiven Strukturen und hierarchiekritischer Selbstorganisierung.
